Vorbereitung

Um Ihnen die bestmögliche Beratung anzubieten, möchte ich Sie bitten, falls möglich, dieses Formular auszudrucken oder die angegebenen Informationen zu Ihrer Beratung mitzubringen.

Reisemedizinische Impf-Beratung
in Bad Segeberg

Neben der allgemeinen hausärztlichen Tätigkeit ist die Reisemedizin ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Praxis.

Grundlage dieser reisemedizinischen Beratung sind langjährige, regelmäßige Weiterbildungen und eigene Reiseerfahrungen, besonders in Asien.

Wir beraten Sie vor der Reise individuell und umfassend über Ihr Reiseziel und die dafür erforderlichen vorbeugenden Maßnahmen, z.B zu den folgenden Fragen:

  • Malariaprophylaxe
  • vorgeschriebene und zu empfehlende Impfungen
  • bestimmte Reisebedingungen z.B. in großer Höhe, in den Tropen, beim Tauchen
  • mögliche Erkrankungen während der Reise
  • Reiseapotheke und vieles mehr

Möglichst frühzeitig mit dem Beginn der Reiseplanung sollte man auch eine reisemedizinische Beratung durchführen, am besten ca. 6-8 Wochen vor Reiseantritt. Sollten Sie nicht mehr so viel Zeit bis zum Reiseantritt haben, kontaktieren Sie uns trotzdem, denn auch bei "Last-Minute-Reisen" lässt sich häufig noch rechtzeitig ein ausreichender Impfschutz herstellen bzw. können wichtige Informationen zur Verfügung gestellt werden.

Zum Abschluß erhalten Sie eine ausführliche Zusammenstellung mit allen, für Sie wichtigen Informationen zu Ihren Reisebedingungen, Gegebenheiten vor Ort, Adressen, Impfungen, möglichen Infektionsrisiken usw.

Bitte beachten

Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich ohne persönlichen Beratungs-termin keine Impfempfehlungen oder Auskünfte geben kann. Möchten Sie sich telefonisch beraten lassen, wenden Sie sich bitte an den reisemedizinischen Dienst von Tropeninstitut.de

Reiseimpfungen

Was ist eigentlich eine Impfung?

Bei einer Impfung handelt es sich um eine vorbeugende Maßnahme gegen verschiedene Krankheiten, die durch Viren oder Bakterien hervorgerufen werden können. Ziel ist es, das körpereigene Immunsystem zu unterstützen. Es bildet entsprechende Antikörper oder Abwehrzellen, damit die Krankheiten nicht mehr oder nur noch sehr abgeschwächt ausbrechen können. In den letzten Jahren verwendet man fast nur noch aktive Impfungen, d.h. es werden abgetötete, abgeschwächte oder veränderte Teile der Krankheitserreger in Form einer Schluckimpfung oder Injektion zugeführt. Wird das entsprechende Impfschema eingehalten, wirkt die Immunisierung viele Jahre, bei einigen wahrscheinlich lebenslang.

Welche Impfungen sind in jedem Fall sinnvoll?

Vor einer Reise sollte immer der persönliche Impfschutz überprüft werden. Sind die Empfehlungen der Ständigen Impfkommision (STIKO) eingehalten worden? Dann verfügt man z. B. über einen Impfschutz gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis), Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Masern, Mumps, Windpocken, Röteln, Grippe und Pneumokokken.

Gibt es vorgeschriebene Impfungen?

  • Gelbfieber: Für die Einreise in einige Länder muss man die Impfung gegen Gelbfieber nachweisen (Impfpflicht). Durch Viren ausgelöst, verläuft diese Erkrankung häufig tödlich. Geimpft wird mit einem Lebendwirkstoff. Eine einmalige Impfung genügt. Der Schutz setzt nach zehn Tagen ein und hält mindestens zehn Jahre an. Die Impfung darf nur von eigens dazu ermächtigten Ärzten verabreicht werden (Gelbfieberimpfstellen).

  • Meningokokken sind Bakterien, die eine Gehirnhautentzündung verursachen können. Zu spät erkannt und nicht behandelt bedingt diese Erkrankung Hirnschäden, Gliedmassenverlust oder Todesfälle. Geimpft wird mit einem Totimpfstoff gegen verschiedene Arten dieser Bakterien. Der Schutz beginnt nach zwei bis drei Wochen.

Weitere Reiseimpfungen

  • FSME: Die Impfung wirkt gegen die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, gegen eine russische (RSSE) und eine asiatische Variante der Enzephalitis. Es handelt sich um einen Viruserkrankung, die durch Zeckenstiche übertragen werden kann. Besonders bei älteren Menschen kann sie lebensgefährlich verlaufen. Bei Aufenthalt in entsprechenden Risikogebieten ist die Impfung angezeigt. Geimpft wird dreimal. 14 Tage nach der zweiten Impfung besteht ein zuverlässiger Schutz. Nach der dritten Impfung besteht je nach Alter ein Impfschutz von bis zu 8 Jahren.

  • Japanische Enzephalitis: Das Risiko dieser ebenfalls viral bedingten Gehirnentzündung ist erhöht, wenn man sich in bestimmten, gefährdeten Gebieten Südostasiens aufhalten will. Die Infektion erfolgt durch nachtaktive Stechmücken. Geimpft wird dreimal mit einem Totimpfstoff. Nach der dritten Impfung hält die voraussichtliche Schutzdauer bis zu 10 Jahre an.

  • Hepatitis A: Der Erreger (ebenfalls ein Virus) wird bei schlechten hygienischen Bedingungen (manchmal auch durch das Personal) übertragen, wie sie teilweise schon im Mittelmeerraum vorkommen. Ganz allgemein gilt, bei Reisen "Östlich der Oder und Südlich der Alpen" kann diese Impfung erwogen werden. Eine Impfung ist bis kurz vor Abreise möglich und kann bis zu 30 Jahre Schutz bieten (bei Einhaltung des entsprechenden Impfschemas).

  • Poliomyelitis (Kinderlähmung): Eine Viruserkrankung, die zu bleibenden Lähmungen führen kann. Die Impfung haben die meisten bereits im Kindes- und Jugendalter erhalten. Gelegentlich ist eine Auffrischung nötig. Der Schutz hält zehn Jahre an.

  • Hepatitis B: Das Virus kann durch Blut- und/oder Sexualkontakte übertragen werden. Die Erkrankung (Leberentzündung) dauert lange, neigt zu chronischen Verläufen und kann zu Leberversagen, Leberzirrhose und zum Tod führen. Kinder und bestimmte Berufsgruppen (z.B. medizinisches Personal) werden in Deutschland in der Regel ohnehin gegen Hepatitis B geimpft. Bei längeren Reisen in Gebiete mit hohem Risiko für eine Infektion mit Hepatitis B, chronischen Erkrankungen und bei engen Kontakten zu Einheimischen wird diese Impfung empfohlen. Bei Nichtgeimpften sind für die Grundimmunisierung drei Injektionen notwendig. Es gibt auch ein "Last-Minute-Impfschema" spätestens drei Wochen vor Abreise. Der Langzeitschutz hält mindestens 10 Jahre vor.

  • Tollwut: Ebenfalls eine viral verursachte Erkrankung. Sie wird durch infizierten Speichel oder Bißverletzungen übertragen. Einmal ausgebrochen verläuft sie zu 100% tödlich. Die Impfung ist bei langen Aufenthalten in Ländern mit vielen Tollwut-infizierten Tieren oder bei schlechter medizinischer Versorgung im Reiseland sinnvoll. Die Impfung erfolgt mit einem Totimpfstoff. In der Regel sind für einen vollständigen Impfschutz drei Impfungen notwendig. Der Schutz beginnt zwei Wochen nach der dritten Impfung.

  • Typhus: Diese hochfieberhafte, durch Salmonellen ausgelöste, von Durchfall begleitete Erkrankung ist in einigen Ländern des indischen Subkontinents sehr weit verbreitet. Sie kann sich auch unter sehr schlechten hygienischen Bedingungen ausbreiten, wie sie z.B. oft nach Naturkatastrophen vorkommen. Die Impfung ist nur selten indiziert, z.B. bei besonderen Trekking-Touren. Sie gibt es als Schluck- oder Injektionsimpfung. In beiden Fällen beginnt der Impfschutz nach 10 bis 14 Tagen.

  • Cholera: Diese, durch schwere Durchfälle charakterisierte Erkrankung, ist bakteriell bedingt. Eine Impfung wird besonders bei Abenteuerreisen oder Hilfseinsätzen unter eingeschränkten hygienischen Bedingungen empfohlen. Sie schützt aber auch zu einem hohen Prozentsatz gegen den sog. Reisedurchfall. Daher ist sie auch bei bestimmten Grunderkrankungen zu erwägen. Geimpft wird mit einem Totimpfstoff in zwei Impfdosen im Abstand von mindestens einer und maximal sechs Wochen. Der Impfschutz beginnt acht Tage nach der Impfung und besteht für ungefähr zwei Jahre.

Landesspezifische Krankheiten

Warum soll man vor der Reise etwas für seine Gesundheit tun?

In zahlreichen Ländern gibt es viel mehr Infektionserkrankungen als in Westeuropa. Einige werden durch Blut- und Sexualkontakte, andere durch Insektenstiche, wieder andere werden durch Bisse von Hunden oder Nagetieren übertragen. Bei Reisen in diese Regionen kann z.B. eine Impfung gegen dort häufiger auftretende Infektionserkrankungen schützen. Ob eine solche Impfung sinnvoll ist, lässt sich nur im Einzelfall beurteilen. Neben dem Reiseziel bzw. der Reiseroute muss man die Dauer der Reise, den Reisestil (Abenteuerurlaub oder Strandurlaub) sowie eine eventuelle berufliche Tätigkeit berücksichtigen.

Bei Vorerkrankungen wie beispielsweise Asthma, Hypertonus, Diabetes oder Herzerkrankungen sollte vor einer längeren Reise eine medizinische Beratung erfolgen.

Bei Reisen in bestimmte Regionen kann eine Impfung gegen dort häufiger auftretende Infektionserkrankungen schützen. Ob eine solche Impfung sinnvoll ist, lässt sich nur im Einzelfall beurteilen.

Bei der Einreise in bestimmte Länder sind manchmal Impfungen sogar vorgeschrieben, z.B. gegen Gelbfieber und Meningokokken.

Krankheiten, die auf Reisen auch ein mögliches Risiko darstellen können

  • Malaria: Durch Parasiten ausgelöst und durch wiederkehrende Fieberschübe charakterisiert, kann die Malaria verschiedene Organe betreffen. Auch sie kann unbehandelt zum Tod führen. In Ländern, in denen Malaria vorkommt, sollten Schutzmaßnahmen gegen Mücken getroffen werden, die außer Malaria auch noch weitere Krankheiten übertragen. Dazu gehören Moskitonetze, mückenvertreibende Mittel und hautbedeckende, helle Kleidung, die evtl. auch noch mit bestimmten Stoffen imprägniert sein sollte. Gegen die Malaria besteht keine Möglichkeit zur Impfung. Es sollten immer allgemeine prophylaktische Maßnahmen bzgl. des Insektenschutzes ergriffen werden. Ggf. wird diese um eine medikamentöse Vorbeugung oder eine Notfall-Therapie mit Malaria-Medikamenten ergänzt.

  • Dengue: Eine Viruserkrankung, durch Mücken übertragen, mit grippeähnlichem Verlauf. Kann in Einzelfällen zu lebensgefährlichen Blutungen, Organversagen und zum Tod führen. Nimmt weltweit immer weiter zu, tritt bereits im Mittelmehrraum auf.

  • Chikungungya: Ebenfalls eine durch Mücken übertragene Viruserkrankung mit grippeähnlichem Verlauf, in deren Folge lang anhaltende Gelenkschmerzen resultieren können.

  • Leishmaniasen: durch Parasiten ausgelöste und nachtaktive Mücken übertragene Erkrankung, verschiedene Verläufe bekannt, z.T. sehr schwer verlaufend.

Reisen mit Vorerkrankungen

Neben dem Reiseziel bzw. der Reiseroute muss man dafür die Dauer der Reise, den Reisestil (z.B. Abenteuerurlaub oder Strandurlaub), den Gesundheitszustand (evtl. vorhandene chronische Erkrankungen, wie z.B. ein erhöhter Blutdruck oder Diabetes) sowie eine eventuelle berufliche Tätigkeit berücksichtigen.

Reiseapotheke

Was gehört in die Reiseapotheke?

Wenn Sie unterwegs sind, sollten Sie eine Reiseapotheke zusammenstellen, die Sie gegen Notfälle wappnet.

Die folgende Aufstellung gibt Ihnen einen Überblick über die entsprechenden Medikamente und Produkte.

Für alle Eventualitäten ausgerüstet zu sein, ist nicht möglich. Die Grundausstattung sollte so aussehen:

  • Verbandsmaterial (sterile Mullbinden, Pflaster, Kompressen)
  • Elastische Binden (8 und 10 cm), Dreiecktuch, Sicherheitsnadeln
  • Fieberthermometer, Schere, Pinzette, Zeckenzange, OP-Handschuhe
  • Zur äußeren Anwendung: Wund-Desinfektionsmittel, Kortisoncreme, Antihistaminsalbe (Insektenstiche), Anti-Pilzmittel, Insekten- und Sonnenschutz, Augen- und Ohrentropfen
  • Zur inneren Anwendung: Fieber-, Schmerz-, Schlafmittel, Durchfallmedikamente; ggf. Malariamittel
  • NICHT VERGESSEN: Medikamente, die regelmäßig genommen werden müssen, evtl. Ersatzbrille

Wichtige Hinweise zur Reiseapotheke

Eine gut ausgestattete Reiseapotheke ist bei Reisen von großer Bedeutung. Nicht immer ist ein Arzt sofort erreichbar. Ihre Reiseapotheke sollte deshalb wenigstens für eine Erstbehandlung ausgestattet sein.

Bei Reisen in südliche Länder sollten Sie – wenn eine kühle Lagerung der Medikamente nicht sichergestellt ist – keine Zäpfchen mitnehmen, da diese bei Hitze leicht aufweichen und dann kaum anzuwenden sind. Wählen Sie Tabletten, Säfte oder Tropfen.

Die Wirkstoffe mancher Medikamente können bei extremer Hitze (über 40°C) beeinträchtigt werden. Achten Sie darauf, dass Ihr Gepäckstück mit der Reiseapotheke nicht extremer Hitze ausgesetzt ist.

Nehmen sie bei wichtigen Dauermedikamenten für sich und Ihr Kind eine ausreichende Bevorratung mit, etwa 1/3 mehr als die für den Zeitraum übliche Menge.

Transportieren Sie wichtige Notfall- und Dauermedikamente  grundsätzlich zur Hälfte im Handgepäck, falls Ihr Koffer abhanden kommen sollte.

Wir können Ihnen auch sagen, wo Sie bei Verlust notwendiger Dauermedikamente im Notfall Ersatzpräparate bekommen, bzw. ob und ggf. unter welchem Handelsnamen gleiche Medikamente im Reiseland im Handel sind.

Diese Aufstellung kann nur eine allgemeine Empfehlung darstellen. Bei bestimmten Reisebedingungen, wie z.B. Tauchen, Hochgebirgs- oder Individualreisen in den Tropen, Langzeitaufenthalten usw., ist eine entsprechende Anpassung nach ausführlicher Beratung erforderlich.

Kosten

Standardimpfungen und bestimmte Indikationsimpfungen sind gesetzliche Kassenleistungen. Diese Impfungen können über die Versichertenkarte der GKV abgerechnet werden und sind dann in der Regel kostenfrei.

Reiseimpfungen sind Wahl- bzw. sogenannte IGeL-Leistungen. Diese sind im Allgemeinen nicht über die Krankenkassenkarte abrechenbar und damit kostenpflichtig. Viele Krankenkassen erstatten jedoch die Kosten für die notwendigen Impfungen. Fragen Sie Ihre Krankenkasse, oder schauen Sie zur Orientierung hier nach:

Kosten für Reiseimpfungen (Preis pro Impfung, es sind ggf. mehrere Impfungen für eine Grundimmunisierung erforderlich) liegen zwischen 30€ und 95€ (in Abhängigkeit vom Impfstoff).

Dazu kommt (ggf. einmalig) eine Beratungsgebühr (10-40 Euro), die nach Zeitaufwand berechnet wird.

Die Kosten der Beratung zur Malariaprophylaxe richten sich nach dem erforderlichen Aufwand zwischen 10 und 40 €.

Kosten für Reiseimpfungen oder ärztlichen Leistungen sind sofort in bar zu zahlen.